27.August 2020
23Juli 2020 aus der Süddeutschen Zeitung
erste Informationen von der neuen Intendanz
10.Juli 2020
Stolz auf den Wirrwarr: Theaterchef Matthias Lilienthal geht
Er machte das Durcheinander zur Methode und vergraulte damit Teile des Publikums - brachte dann aber auch neues dazu. Nach nur fünf Jahren an der Spitze der Münchner Kammerspiele muss Lilienthal gehen - nach eigener Aussage (fast) rundum zufrieden.
Der Start verlief holprig, das Finale versprach fulminant zu werden, wurde dann aber durch Covid-19 größtenteils ausgebremst. Fünf Jahre war Matthias Lilienthal Intendant der Münchner Kammerspiele. Fünf Jahre, in der ein Teil des Stammpublikums sowie der Münchner Presse auf die Barrikaden ging, aus Protest gegen Lilienthals künstlerischen Kurs. Fünf Jahre, über die hinweg sich dann aber doch Anerkennung, ja sogar Begeisterung einstellten. Den Erfolg zu genießen, blieb Lilienthal und seinem Team wegen der corona-bedingten Theaterschließung allerdings weitgehend verwehrt. Eigentlich sollte es zum Abschied ein über etliche Spielorte in der Stadt verteiltes Theaterspektakel nach dem Roman „Olympia 2666“ von Roberto Bolaño geben. Das aber musste abgesagt werden. Am Samstag gibt es nun immerhin eine Abschiedsperformance im Münchner Olympiastadion.
13.Mai 2020
Virtuelle Verleihung des Nachwuchsförderpreises 2020 an Gro Swantje Kohlhof
wegen Corona fand die Veranstaltung als Zoom Meeting im Internet statt, wofür sich ca 100 Förderer und Mitglieder
der Kammerspiele zusammengefunden hatten.
Um 19h begrüßte die Vorsitzende Sabeth Wallenborn-Honigmann alle Teilnehmer an dem Meeting und machte eine Überleitung zu unserem Intendanten Matthias
Lilienthal
In der sehr emotionalen Laudatio, die Matthias Lilienthal für Gro Swantje Kohlhof hielt, schwärmte er von ihrer Bühnenpräsenz durch die die Preisträgerin das
Publikum begeistert und freut sich, dass sie in so vielen Rollen an den Kammerspielen glänzt.
Danach bedankte sich Vorstandsmitglied Hans Kopp bei allen Freunden der Kammerspiele, für das lebendige
Vereinsleben, die Freundschaften die entstanden sind, gute Gespräche, gemeinsame Theaterbesuche mit heißen Diskussionen über Inszenierungen, beim anschließenden
Besuch im „Blauen Haus“ und leitete weiter an Sabeth Wallenborn-Honigmann zum Höhepunkt des Abends - die Verleihung des Nachwuchsförderpreises 2020.
Als Gro Swantje Kohlhof auf dem Bildschirm erschien wurde sie mit Fanfarenklängen und einem Video der verschiedensten Inszenierungen, in denen wir ihre
Schauspielkunst bewundern konnten, geehrt.
Die Zuschauer konnten an ihrem Jubel und ihrer großen Freude teilhaben.
Als Überraschung fand sie vor ihrer Zimmertür, die Urkunde zum Preis und eine Flasche Rotwein*. Alle virtuellen Besucher erhoben mit Gro Swantje ihre Gläser
und gratulierten zum Förderpreis.
Die Vorsitzende Sabeth Wallenborn-Honigmann hielt eine sehr persönliche Rede für Gro Swantje Kohlhof und
übergab den Bildschirm an Thomas Hauser, den Preisträger von 2019.
Thomas Hauser erschien mit weiß geschminktem, japanischen anmutendem Gesicht und glänzte mit einer multimedialen Performance, eine Mischung aus Worddokument, Pop
Musik, z.Bsp. Billie Eilisch und professionell vorgetragenen und sehr klug ausgewählten Gedichten von Bertold Brecht.
Ein großes Erlebnis, für das wir uns ganz herzlich bedanken!
Damit war der offizielle Teil des Abends beendet. Die Zuschauer und Mitglieder des Hauses unterhielten sich noch
eine ganze Weile sehr angeregt.
Wir danken vor allem dem ganzen Team der Kammerspiele, besonders Charlotte Hesse für die Koordination und den Ton- und
Videospezialist*innen, ohne deren Know-how dieser großartige Abend nicht hätte stattfinden können.
*Übrigens wurden die Rotwein Flaschen
von den Freunden mit einem extra für die Kammerspiele designten Etikett des Dankes gestaltet und sollten bei der Jahresversammlung den Ensemblemitgliedern überreicht werden, was Corona verhinderte. Das wird bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit nachgeholt.
Meinungen der Zoom Gäste
nochmals Dank und Glückwunsch für die Organisation unserer ersten, gemeinsamen ZOOM-Feier.
Ihr habt das wirklich großartig vorbereitet und durchgeführt – mit Liebe!
Hellwach!
Es war sehr verbindend und wertschätzend für alle Beteiligte,
vor allem die Preisträgerin selbst. Aber auch das gesamte Ensemble.
Auch der „Danke-Wein“ samt Deinem, lieber Hans, kunstvollem Mini-Fotoporträt der Aufführungen der letzten Jahre fand eine Würdigung.
Oskar-Fanfare mit Gänsehaut.
Die unbekümmerte, emotionale, energiegeladene, direkte Offenheit von Gro Swantje entzückte und entzündete uns als Funkenregen durch das Netz.
Hallo Ihr lieben Vorständler,
gelungen Euer Vorhaben, ganz anders als sonst, aber durchaus beispielgebend, erstaunlich emotional trotz „kaltem“ Medium…
Gratuliere und bedanke mich herzlich
es war ein durch und durch gelungener, vergnüglicher Abend: so viele Leute, so eine gute Stimmung, so schöne Worte, die gesprochen wurden … und eine überwältigte, dankbare Gro, wunderbar!!!
Danke Euch nochmals für die hervorragende Organisation.
danke, dass Ihr Euch so eingesetzt habt. Hat doch wunderbar geklappt. Alle waren gerührt – auch ob der vielen Teilnehmer (der harte Kern) und dass es funktioniert
hat. War für die meisten wohl eine Premiere der ganz anderen Art. Ewig schade, dass Gro ihren Wein so alleine trinken musste. Ich zwar auch, aber das ist eine andere Geschichte. Hat mich gefreut,
dass Matthias Lilienthal auch da war. Sein Abschied von München und den Kammerspielen wird unreal werden, wie diese ganze Zeit.
😃😃 habt ihr sehr gut gemacht! Es war eine tolle Veranstaltung
es war so schön, Euch und viele andere Mitglieder des Vereins wiederzusehen und eine gemeinsame Zeit zu verbringen. Vielen Dank, dass Ihr alles so gut vorbereitet und es selbst einem Internetlaien wie mir ermöglicht habt, an der Preisverleihung teilzunehmen. Ich freue mich schon auf das nächste Wiedersehen.
21.April 2020
Süddeutsche Zeitung, Kultur, Julia Riedler
April 2020
An alle Freundinnen und Freunde der Münchner Kammerspiele
mit der Bitte um finanzielle Unterstützung für unsere Theaterwelt.
Wir haben ein wunderbares Ensemble.
Mitten im großen Erfolg der letzten Jahre können sie nicht mehr arbeiten.
Ihr Theater ist geschlossen.
Der Kontakt zu Ihnen reißt jedoch nicht ab.
Wir bemerken vermehrt, wie wichtig sie für unser Leben sind.
Wir vermissen sie.
Thomas Hauser schrieb in diesen Tagen in seinem Ensemble Brief an uns:
„Wir haben es uns in den letzten fünf Jahren zur Aufgabe gemacht, aus den Kammerspielen einen Ort der ständig wechselnden Begegnung zu machen.
Platz für möglichst viele künstlerische Perspektiven zu schaffen.
und weiter: „ist der wohltuende Umgang im Miteinander in Zeiten der offensichtlich notwendigen Solidarität eine einzigartige Kulturleistung“.
Helfen Sie uns diese Kulturleistung zu erbringen.
Die Münchner Kammerspiele wollen frei arbeitende Theaterschaffende unterstützen,
deren Produktionen zeigen und deren Arbeit bezahlen –
ohne in „caritative Haltungen“ zu verfallen.
Aus dem laufenden Etat des Theaters ist dies nicht zu leisten.
Wir bitten Sie /Euch um Spenden an unseren Förderverein!
Mit dem Kennwort: Solidarität
Sabeth Wallenborn-Honigmann Hans Kopp
Vorsitzende im Vorstand Schatzmeister
Ostern 2020
Spendenkonto bei der Deutschen Bank, IBAN: DE04 7007 0024 0224 8888 01
Alle Spenden sind steuerlich absetzbar!
VEREIN ZUR FÖRDERUNG DER MÜNCHNER KAMMERSPIELE E.V.
Roßfeldweg 5, 82216 Maisach, Tel. 08142/6550844
kontakt@foerderverein-kammerspiele.de / www.foerderverein-kammerspiele.de
Wir gratulieren Christopher Rüping zum Nestroy Preis,
in der Kategorie
"Beste Aufführung im deutschsprachigen Raum"
Foto: Julian Baumann
Christopher Rüpings Theatermarathon „Dionysos Stadt“ nimmt Maß an antiken Vorbildern. Die Zuschauer verbringen einen Tag, von mittags bis spätnachts, in den Münchner Kammerspielen. Zehn Stunden lang arbeitet sich das Ensemble an antiken Vorlagen ab, wobei Rüping kein handelsübliches antikes Drama auf die Bühne bringt, sondern unterschiedliche Texte zu einem Triptychon kombiniert, samt Satyrspiel. Lange Pausen fehlen ebenfalls nicht. Der dramaturgische Bogen spannt sich von Prometheus über den trojanischen Krieg bis zur Orestie und überraschendem Finale. Die Stilmittel sind völlig unterschiedlich, reichen vom Monolog bis zur Sitcom, wobei die eklektische Formstudie stets den richtigen Ton trifft: Rüping und seinem Team geht es um Theater als Gemeinschaftserlebnis, das Zuschauer wie Schauspieler an Grenzen führt (Petra Paterno)
Liebe Maja Beckmann,
die Freunde der Münchner Kammerspiele
gratulieren Ihnen sehr herzlich und mit großer Freude
zum Erhalt des
Deutschen Theaterpreises DER FAUST 2019
Verliehen am 9.11.2019 im Staatstheater in Kassel
die Begründung der Jury:
.. die berührende Maja Beckmann wird ausgezeichnet, weil ihr gemeinsam mit den Spieler*innen der intensiven, klugen und großartigen Produktion „Dionysos Stadt“ ein einzigartiger Theaterrausch gelingt.“
wir teilen die Meinung der Jury und sind weiterhin Ihre begeisterten Zuschauer !!!
Der Vorstand und die Mitglieder
des Fördervereins der Münchner Kammerspiele
Sabeth Wallenborn-Honigmann
04.November 2019
Konzeptionsbesprechung auf der Probenbühne 2 zu " Die Räuberinnen "
Die Regisseurin Leonie Böhm und die Dramaturgin Helena Eckert machten die anwesenden Mitglieder des Freundeskreises mit ihrer Herangehensweise an den Text von Schillers Räubern bekannt und beantworteten die dabei entstandenen Fragen.
Leonie Böhm nimmt die Vorlage von Friedrich Schillers Räubern als Material, um die Essenz des Textes heraus zu arbeiten und auf die Bühne zu bringen.
Wir bedanken uns besonders herzlich dafür, dass sich die Regisseurin mitten im Probenprozess (Premiere 23.11) die Zeit genommen hat, uns auf die Probebühne einzuladen und so an der Arbeit teilhaben zu lassen.
Die sehr erfolgreiche Inszenierung von Leonie Böhm "Yung Faust" kann man in der Kammer 2 am 06.November und 14. November sehen.
Liebe Freunde der
Kammerspiele,
13.September 201
hier, eine wunderbare Empfehlung von unserem Mitglied Christine Folz.
Im Podcast „Verriss und Vorurteil“ erzählt Lilienthal von seinen
allerersten Anfängen als Journalist und Regieassistent.
Und von seiner Vision eines neuen Theaters. Unbedingt anhören !
DAUERDUZER, HAUSBESETZER UND THEATERMANN
Einen entspannten Matthias Lilienthal gibt es nicht? Doch. Meine Kollegen Bene Mahler und Max Sippenhauer haben einen lockeren Kammerspiel-Intendanten getroffen, der
immerhin eine Zeit lang den Titel des meistgehassten Kulturmenschen in München für sich in Anspruch nehmen konnte. Aber da die Kammerspiele in diesem Jahr in der Kritikerumfrage der Zeitschrift
"Theater heute" zum Theater des Jahres gekürt worden sind, werden bei seinem Weggang sicher Krokodilstränen fließen. Im Podcast „Verriss und Vorurteil“ erzählt Lilienthal von seinen allerersten
Anfängen als Journalist und Regieassistent. Und von seiner Vision eines neuen Theaters. (Text übernommen vom BR-Kultur)
Podcast
29.August 2019
Liebe Freunde,
der Vorstand möchte Ihnen die Erfolgsmeldung der Kammerspiele nicht vorenthalten und
versendet den Text im Wortlaut.
Wir sind sehr stolz auf unser Theater und gratulieren herzlich.
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Münchner Kammerspiele unter der Intendanz von Matthias Lilienthal sind das Theater des Jahres 2019! In der jährlichen
Kritiker*innen-Umfrage des Fachmagazins Theater heute wurden die Münchner Kammerspiele mit großer Mehrheit (11 von 44 Stimmen) in der Kategorie „Gesamtleistung eines Theaters der Saison“ genannt
und die Arbeit gewürdigt, die im vergangen Jahr an den Kammerspielen geleistet wurde.
Auch in weiteren Kategorien wurden überdurchschnittlich viele Künstler*innen und Arbeiten der Münchner Kammerspiele ausgezeichnet: Das zehnstündige
Antikenprojekt „Dionysos Stadt“, inszeniert von Christopher Rüping an den Münchner Kammerspielen, wurde mit insgesamt 14 Stimmen zur Inszenierung des Jahres gekürt. Auch seine Dramaturg*innen
Valerie Göhring undMatthias Pees wurden mit 3 Stimmen erwähnt.
Nils Kahnwald wurde für seine Leistung in „Dionysos Stadt“ zum Schauspieler des Jahres gewählt (7 Stimmen). Die Wahl der Nachwuchsschauspielerin des
Jahres fiel auf EnsemblemitgliedGro Swantje Kohlhof (7 Stimmen). Ebenfalls mit 3 Nennungen wurde Ensemblemitglied Benjamin Radjaipour in der Kategorie Nachwuchs-Künstler*in
gewürdigt.
Lena Newton hat für Susanne Kennedys „Drei Schwestern“ das Bühnenbild des Jahres in der Kammer 1 entworfen.
„Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung unserer Arbeit und gratulieren herzlich den künstlerischen Teams! Was lange währt, wird endlich gut!
Diesen Erfolg werden wir nun mit den Mitarbeiter*innen der Kammerspiele und den Münchner*innen feiern.“ (Matthias Lilienthal)
Die gesamte Umfrage finden Sie hier: http://www.theater-heute.de/
Herzliche Grüße,
Katrin Dod
Pressebüro
Münchner Kammerspiele
WALTER KOMMT RUM!
am Dienstag, den 7.Mai wird vom Ensemble und allen Mitarbeitern der Kammerspiele ein spezieller Abend
anläßlich des 80. Geburtstag von Walter Hess gestaltet.
EIN LEBEN AUF UND HINTER DER BÜHNE
Performance
Walter Hess ist 80 Jahre jung. Zeit, einen wunderbaren Menschen zu feiern!
Fotos: siehe Fotogalerie 07.05.2019
Mit dem Ensemble der Münchner Kammerspiele und natürlich Walter Hess.
08.April 2019
im Gespräch mit Susanne Kennedy und ihrem künstlerischen Team zu den "DREI SCHWESTERN" Premiere am 27.April
05.April 2019
Jahresversammlung Förderverein
26.3.2019
Probenbesuch von "das Leben des Vernon Subutex" (siehe auch die
Fotogalerie)
mit einer Einführung durch den Dramaturgen Tarun Kade
08.März 2019
Schauspieler Walter Hess, seit einer Ewigkeit an den Kammerspielen, wird 80 Jahre alt
von Christiane Lutz/Süddeutsche Zeitung
Was die meisten Menschen an ihrem 80. Geburtstag tun: Kuchen essen. Sich von den Kindern und Kindeskindern tätscheln lassen. Vielleicht kopfschüttelnd in den
Spiegel schauen und über das Leben staunen. Was Walter Hess an seinem 80. Geburtstag tut: Er steht auf der Bühne, singt dort am fiktiven tiefsten Punkt des Bodensees deutsche Volksweisen und
tanzt zu dröhnender Musik aus uralten Elektroorgeln. An seinem Geburtstag will er spielen, und zwar Christoph Marthalers Inszenierung "Tiefer Schweb". Vielleicht muss man gar nicht sehr viel mehr
über Hess wissen, um sich vorstellen zu können, welche Art Schauspieler er ist.
Walter Hess ist seit 2002 im Ensemble der Kammerspiele, in Theaterzeitrechnung ist das eine kleine Ewigkeit. Er hat unter den Intendanten Frank Baumbauer gespielt,
Johan Simons und nun Matthias Lilienthal. Er war in viel beachteten Inszenierungen dabei wie Andreas Kriegenburgs "Der Prozess", Stefan Puchers "Der Sturm" oder Susanne Kennedys "Warum läuft Herr
R. Amok?" Hess kann auf der Bühne einerseits der perfekte Erfüllungsgehilfe der Visionen seiner Regisseurinnen und Regisseure sein. Aber er ist einer, der seinen ganz eigenen, ruhigen, warmen Ton
und eine klare Haltung mit auf die Bühne bringt.
Das liegt sicher auch daran, dass Walter Hess schon wirklich lang im Geschäft ist und vermutlich alles am Theater erlebt hat. Er wurde 1939 in Luzern geboren und
begann seine Schauspielkarriere nicht am tiefsten Punkt, sondern am Ufer des Bodensees, im Stadttheater Konstanz, wo er von 1963 bis 1968 engagiert war. Er spielte am Theater Basel, am Luzerner
Theater und am Schauspielhaus Zürich, bevor es ihn nach Deutschland zog, nach Bonn, Hannover, schließlich nach München. Filme drehte er hin und wieder, er war in "Sophie Scholl" oder
"Kirschblüten" zu sehen. Die Liebe zum Theater aber war immer größer.
Das Erstaunliche an Walter Hess ist, dass er es schafft, auch den absurdesten Bühnensituationen Würde und so etwas wie Grazie abzuringen und nicht in Inszenierungen
unterzugehen, die vordergründig nicht zu ihm passen. Beeindruckend häufig zeigte er das in den vergangenen Jahren unter Lilienthal: In "Der Fall Meursault" guckt er nur mit dem Kopf aus dem
Bühnenboden, lässt sich in "Hamlet" mit eimerweise Kunstblut übergießen, dass er nach Luft schnappen muss, verschwindet gänzlich hinter einem gigantischen Ganzkörperkostüm in "Die
Selbstmord-Schwestern". Manche Zuschauer glauben, deshalb Mitgefühl mit Hess empfinden zu müssen, doch sein Auftreten verbietet das. Er ist zu etwas wie einer Theater-Eminenz geworden, die über
den Dingen steht. Eigentlich Vertreter des konventionellen Sprechtheaters, hat sich Hess öffentlich immer zu Lilienthals Theater bekannt, in dem viele Arten von Spiel ausprobiert werden. Er lässt
sich ein - und das mit großer Gelassenheit.
Der Förderverein Münchner Kammerspiele gratuliert sehr herzlich !
22.Februar 2019
Das SZ - Magazin und die Münchner Kammerspiele als Models
27.12.2018
Foto: "Meine Bienen. Eine Schneise" 2012 am Landestheater Salzburg von Händl Klaus (Foto aus der Garderobe)
Der Förderverein Kammerspiele gratuliert ganz herzlich unserem langjährigem Ensemblemitglied André Jung zur Verleihung des Gertraud-Eysoldts Ring. (zuletzt zu sehen im Tatort am 23.Dezember)
André Jung, geboren 1953 in Luxemburg, erhält die Auszeichnung für seine Rolle als Erzähler in Georg Büchners "Lenz" am Schauspielhaus Zürich, Regie Werner Düggelin. Die Jury (Schauspielhaus Zürich-Intendantin Barbara Frey, Chefdramaturgin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg Rita Thiele und der Schauspieler Wolfram Koch) würdigt Jung als einen "der feinsinnigsten, radikalsten und erstaunlichsten Bühnenkünstler unserer Zeit". Ebenso heben die Juror*innen seine Gesamtleistung als Protagonist und überzeugtem Ensemblespieler über mehrere Jahrzehnte an großen Häusern und in freien Produktionen hervor; Jung gehörte Ensembles am Theater Basel (1988–1993), am Deutschen Schauspielhaus Hamburg (1993–2000), am Schauspielhaus Zürich (2000–2004) und an den Münchner Kammerspielen (2004-2015) an; in der freien Szene arbeitet er u.a. mit Thorsten Lensing, in dessen David-Foster-Wallace-Adaption Unendlicher Spaß er seit Februar 2018 zu sehen ist.