Portfolio 2018
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10.Dezember 2018
Inszenierung: Rabih Mroué
Schauspiel
Mit: Zeynep Bozbay, Eva Löbau
Mit dem „Viet Nam Diskurs“ schrieb Peter Weiss ein politisch-agitatorisches Stück gegen den Vietnamkrieg. Die Inszenierung des Stücks 1968 an den Münchner Kammerspielen richtete sich direkt an die Zuschauer*innen: Was bedeutet es, einem politischen Stück beizuwohnen? Die Aufforderungen des Stücks wörtlich nehmend sammelten die Schauspieler*innen am Ende des Stücks Geld für den Vietcong. Es folgte eine veritable Auseinandersetzung zwischen den Regisseuren Wolfgang Schwiedrzik und Peter Stein einerseits und Intendant August Everding andererseits. Selbst als die Sammlung von Geld untersagt wurde, warfen die Zuschauer*innen Münzen auf die Bühne.( übernommen von den Kammerspielen)
05.12.2018 " Macbeth " Fotoprobe
NACH WILLIAM SHAKESPEARE, VON AMIR REZA KOOHESTANI
Inszenierung: Amir Reza Koohestani
Schauspiel
Mit: Walter Hess, Kinan Hmeidan, Gro Swantje Kohlhof, Christian Löber, Stefan Merki, Kamel Najma, Vincent Redetzki, Mahin Sadri
Mit „Macbeth“ inszeniert Amir Reza Koohestani nach „Der Fall Meursault – Eine Gegendarstellung“ und „Die Attentäterin“ zum ersten Mal an den Münchner Kammerspielen ein zentrales Stück des westlichen Theaterkanons. Vor nun über 400 Jahren schrieb Shakespeare die Tragödie um ein Königsmörder-Paar auch als Propagandastück, das die Stellung des damaligen Königs (und damit auch die eigene) bestätigen sollte. Koohestani nimmt dies als Ausgangspunkt einer Reflexion über gegenwärtige Erwartungen an das Theater: Können auch heute durch fiktionale Geschichten politische Machtverhältnisse gestärkt oder hinterfragt werden? Welche Geschichten müssen und welche dürfen erzählt werden? Wie unschuldig oder gefährlich ist die Kunst, wie wirkmächtig sind ihre Erzählungen? In Annäherung an Fragen von politischer Dimension betrachtet Koohestani immer auch deren Konsequenz für die Menschen. Obwohl sie in diesem Gefüge der Macht gefangen sind, müssen sie sich dennoch mit den Konsequenzen der eigenen Taten konfrontieren: unsicher, überzeugt, euphorisch, traumatisiert. In privaten Gesprächen und intimen Momenten erzeugt er ein aktuelles politisches Panorama, welches zugleich den Alltag der Menschen in den Fokus nimmt. „Und wenn wir scheitern?“ – fragt der schlaflose Macbeth seine Frau und Komplizin – „Dann scheitern wir“.(übernommen von den Kammerspielen)
19.11.2018 " Macbeth "
Für die neue Inszenierung von Amir Reza Koohestani " Macbeth " , die vom Verein gefördert wurde,
bekamen die Mitglieder, dank der Kooperation mit der Dramaturgin Helena Eckert, eine beeindruckende Vorstellung von der Probenarbeit.
Trotz der sensiblen Phase des Probenprozesses, nahm sich der Regisseur Zeit und erklärte uns seine Intention für die Inszenierung.
Die Kostümbildnerin Negar Nemati und die Bühnenbildnerin Mitra Nadjmabadi erklärten uns, wie sie zusammen mit dem Regisseur dessen Ideen umsetzen.
Dazu konnten die Förderer das Modell anschauen und das Probenbühnenbild begehen um einen ersten Eindruck zu gewinnen.
Von den Kostümvorschlägen waren Fotos zu sehen.
Mahin Sadri bekannt aus den ersten beiden Inszenierungen von Koohestani und Christian Löber haben die Rolle Macbeth und seine Lady übernommen.
Mahin Sadri war anwesend und erzählte von der Probenarbeit.
Walter Hess, der auch in allen Inszenierungen von Amir Reza Koohestani dabei ist, lobte begeistert die immer wieder spannende Herangehensweise von Amir, auch bei so
einem bekannten Klassiker wie Shakespeares Macbeth.
Außerdem berichtete er sehr anschaulich über das Gastspiel "Hamlet" von Christopher Rüping und veriet Unterschiede der Theaterarbeit zwischen Teheran und den
Kammerspielen.
Die anwesenden 36 Fördermitglieder waren begeistert von der Präsentation durch das Team, bedankten sich recht herzlich und sind schon sehr gespannt auf die
Premiere.
28.Oktober 2018
A STARTING POINT / VON YAEL RONEN UND DEM ENSEMBLE // IN DEUTSCHER UND ENGLISCHER SPRACHE
Inszenierung: Yael Ronen
Mit: Zeynep Bozbay, Daniel Lommatzsch, Wiebke Puls, Damian Rebgetz, Samouil Stoyanov, Jeff Wilbusch
Performance
Die israelische Regisseurin Yael Ronen wendet sich nach ihrer Inszenierung „Point of No Return“ an den Kammerspielen
nun dem „Starting Point“ zu und wird da nachlesen, wo vermeintlich alles begonnen hat: Das 1. Buch Mose, hebräisch Bereschit, altgriechisch Genesis genannt, beschreibt die Erschaffung der Welt.
Es beschreibt Gott zunächst als den Regisseur, den Schöpfer, der die Welt erschaffen und geordnet hat (Gen. 1,1 – 1,3). Die mythischen Gleichnisse der Genesis sind vielfach und kontrovers
interpretiert, gleichwohl sind sie die Wurzel der abendländischen Kultur. In ihrer Bildhaftigkeit und Symbolik erzählt die Genesis beispielsweise von der Erschaffung der Frau aus der Rippe des
Mannes. Ist das schon die Wurzel einer patriarchalen Weltordnung?(übernommen von den Kammerspielen)
04.Oktober 2018
UNHEIMLICHES TAL / UNCANNY VALLEY
VON RIMINI PROTOKOLL (STEFAN KAEGI) UND THOMAS MELLE
Inszenierung: Stefan Kaegi, Stefan Kaegi
Performance
Thomas Melle lädt ein zu einem Abendvortrag über Unstetigkeit. Doch wer spricht und was ist sein Programm? Für „Unheimliches Tal“ kopiert Stefan Kaegi (Rimini Protokoll) den Schriftsteller Thomas Melle („Die Welt im Rücken“) in Form eines humanoiden Roboters und fragt: Was geschieht, wenn ein Mensch kopiert wird? Kommt das Original sich durch sein elektronisches Double näher? (übernommen von den Kammerspiele)
13. Juli 2018
Peter Stelzel im Gespräch mit der Schauspielerin und Jazzsängerin Jelena Kuljic,
die seit 3 Jahren an den Kammerspielen engagiert ist. Wie man an den Bildern sieht, berichtete Jelena sehr lebendig von ihrem Weg an das Theater, ihren Erfahrungen im Ensemble und ihrem neuen Album als Jazzsängerin.
Sie beantwortete sehr ausführlich die vielen Fragen des interessierten Publikums und begleitete uns noch zu Gesprächen in`s "Blaue Haus".
22.Juni 2018 WHAT THEY WANT TO HEAR
Inszenierung: Lola Arias
mit
Hassan Akkouch, Raaed Al Kour, Jamal Choucair, Kinan Hmeidan, Kamel Najma, Michaela Steiger
Du fliehst aus dem einen und landest in einem anderen Land. Wenn Du dort ankommst, hast Du keinen Pass, keine Fotos, keine Papiere, keine wie auch immer gearteten Dokumente, die beweisen würden, wer Du bist und wieso Du geflohen bist. Du hast nur Deinen Körper und eine Geschichte. Die Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 stellt fest, dass jede Person, die in ihrem Land verfolgt wird, das Recht auf Asyl hat. Der wichtigste Teil des Asylverfahrens ist ein Interview, das ein/e Staatsbedienstete/r, ein/e ÜbersetzerIn und der/die AntragstellerIn hinter verschlossenen Türen führen. Die Glaubwürdigkeit des/r AntragsstellerIn wird anhand seiner/ihrer Worte und Gesten beurteilt und jedes Wort wird schriftlich festgehalten, wie ein kleines Kammerspiel. Wie sagst Du, was sie hören wollen? Welche Gesten, Pausen oder Gefühle werden Dein Schicksal bestimmen? Wie erzählst Du jemandem eine glaubwürdige Geschichte, der/die Dein Land nur von Google Maps her kennt? (Text: Kammerspiele)
4.Mai 2018 (Fotos von der Premiere)
MIUNIKH – DAMASKUS (GESCHICHTEN EINER STADT) / OPEN BORDER ENSEMBLE
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MOBILES THEATER FÜR MÜNCHEN UND DAS UMLAND VON JESSICA GLAUSE / IN ARABISCHER, DEUTSCHER UND ENGLISCHEN SPRACHE
Inszenierung: Jessica Glause,
Performance
mit: Maja Beckmann, Kinan Hmeidan, Kamel Najma, Majd Feddah, May Al Hares
Zwei Städte. München und Damaskus. Beide verändern sich permanent, öffnen und schließen sich. Hier wie dort leben Menschen, deren mögliche Lebensentwürfe sich in den wechselhaften Verhältnissen wandeln. Die geografisch entfernten Realitäten beider Städte verbinden sich durch Personen, Waren und Geschichten, die zwischen ihnen migrieren – wenn sie können.
17.April 2018
Gespräch mit der Künstlerischen Betriebsdirektorin Martina Taube
Ca. 30 Förderer trafen sich im Glasspitz wo Martina Taube "die wichtigste Person der Münchner Kammerspiele" sehr lebendig von
ihrem Werdegang als Inspizientin bzw. Soufleuse, bis zur Betriebsdirektorin von Dieter Dorn bis Matthias Lilienthal.
Es war ein äußerst interessanter und kurzweiliger Abend für Theaterliebhaber, weil sie uns das Innerste des Bühnenbetriebs nahe brachte.
Nach mehr als 2 spannenden Stunden, verlagerten wir das Gespräch an den "blauen Tisch" in die Kantine, wo in geselliger Runde
bis 23h weiter über die jetztige Situation in den Kammerspielen gesprochen wurde
12.04.2018
" No Sex " von Toshiki Okada, Schauspiel (Fotoprobe)
mit
Thomas Hauser, Christian Löber, Stefan Merki, Annette Paulmann, Benjamin Radjaipour, Franz Rogowski
Für die Hälfte aller japanischen Ehepaare spielt nach Umfragen der Japan Family Planning Association Sex keine Rolle mehr, mehr noch: knapp 50% der
18- bis 24-Jährigen hatten noch nie Sex. „Ich finde schon einige meiner Freundinnen attraktiv, aber ich habe gelernt, ohne Sex zu leben. Emotionale Verstrickungen sind einfach zu kompliziert.
(Text übernommen von den Kammerspielen)
21.März 2018
Jahresmitgliederversammlung und Verleihung des Förderpreises an Samouil Stoyanov
Laudatio (von Katinka Deeke, vorgetragen von Peter Haslacher)
Wer Samouil Stoyanov einmal gesehen hat, glaubt, ihn zu kennen. Ein Bild hat man sich schnell gemacht. Man hört den breiten österreichischen Akzent und meint, man habe ihn durchschaut: Ein jovialer Österreicher mit Hang zu Bequemlichkeit, dessen runder Bauch ebenso zu ihm gehört wie seine Gutmütigkeit, kurz: ein angenehmer Zeitgenosse. Hat man Samouil Stoyanov ein wenig besser kennengelernt, wird dieser erste Eindruck vielleicht von einem Staunen ergänzt über die vermeintliche Arglosigkeit, die ihn auszeichnet und die auch in seinen Bühnenfiguren gelegentlich mitschwingt. Seine Überschwänglichkeit, die schon so manche Probe in unerwartete Richtungen geleitet hat, wird man dann vielleicht lächelnd als harmlos abtun.
Das allerdings wäre nicht nur viel zu kurz gegriffen, sondern vor allem ein großer Fehler. Denn mögen diese Eigenschaften auch durchaus zu Samouils Persönlichkeit gehören, so sind sie doch nur ein oberflächlicher Abglanz. Samouil ist zwar von Kopf bis Fuß Österreicher, ist ein fröhlicher Zeitgenosse mit unbefangenem Gemüt – doch da fängt es eigentlich erst an.
Jeder, der schon einmal mit Samouil in der Kantine saß oder auf dem Innenhof stand, kennt nach einigen Minuten Samouils Tänzer-Vergangenheit, weiß von seiner Kindheit in einem Privattheater, wo die Eltern, beide Tänzer, ihren Sohn schon sehr früh einbezogen haben in ihre Bühnenkünste.
Im „Kirschgarten“ von Nicolas Stemann hat Samouil so manchem nichtsahnenden Zuschauer die Sprache verschlagen, indem er als junger Diener Firs plötzlich ein tänzerisches Solo hinlegte, das mit Fouettés und Arabesquen einem Tänzer zur Ehre gereicht hätte.
Spätestens wenn man noch eine zweite Zigarette mit Samouil raucht, weiß man, dass er sich seinem Geburtsland Bulgarien mindestens genauso verbunden fühlt wie Österreich, wo er aufgewachsen ist, und dass er neben dem breiten Schmäh auch noch Bulgarisch spricht. Wer dem leidenschaftlichen Plauderer Samouil bis zu einer dritten Zigarette zur Seite steht, meint womöglich in Samouil einem ganzen Theater in Personalunion gegenüberzustehen, denn Samouil ist nicht nur Schauspieler und Tänzer, sondern hat auch schon als Bühnenbildner, Dramaturg, Lichttechniker und Autor gearbeitet. Und auch wenn an den Erzählungen über diese Erfahrungen vielleicht einiges seiner spielerischen Lust an der Übertreibung geschuldet ist, weil Samouil immer auch testet, wie durchlässig die Grenzen zwischen Wunsch, Witz und Wirklichkeit sind, so ist doch unbenommen, dass Samouil Stoyanov alles andere als das Stereotyp vom lustigen Österreicher verkörpert. Mit seinen noch nicht einmal 30 Jahren wirkt Samouil manchmal wie ein alter Mann, den nichts mehr im Leben beeindrucken kann, doch schon im nächsten Moment bricht aus ihm eine Unschuld hervor, die einen umhaut. Samouil spielt in Amir Reza Koohestanis „Der Fall Meursault“ den jungen Algerier Harun, der wie traumwandlerisch durch die Ereignisse seines eigenen Lebens wandelt und ebenso unversehens wie unbeabsichtigt einen Mord begeht. Und in der jüngsten Inszenierung desselben Regisseurs, „Die Attentäterin“, spielt er mit derselben Ruhe den abgebrühten Kommissar Moshe, der angesichts seiner Machtlosigkeit gegenüber dem palästinensischen Terror in Verzweiflung abdriftet. Selten liegen Unschuld und Erbarmungslosigkeit so nahe beieinander wie bei Samouil Stoyanov.
Man mag kaum glauben, dass Samouils Geschichte an den Kammerspielen tatsächlich grade mal zweieinhalb Jahre umfasst, so sehr hat er diese Jahre mitgeprägt. Stefan Pucher hat ihn zu seinem Schauspieler erkoren und ihn zuletzt in seiner Feuchtwanger-Adaption „Wartesaal“ die protagonistische Rolle des Komponisten Trautwein anvertraut, dessen Pein im Exil durch Samouil einen innig-verlorenen Ton bekommt. Auch Felix Rothenhäusler oder eben Amir Reza Koohestani haben sich in Samouil Stoyanovs schauspielerische Eigenheit und seine wilde Intensität verliebt. Denn Samouil spielt direkt aus dem Bauch, ohne Netz und doppelten Boden, stülpt sich im Spiel nach außen, grenzenlos, ohne dabei je seine Verletzlichkeit preiszugeben. Man wundert sich, wie ausgerechnet Samouil Stoyanov, der schon mit 25 den Großschauspieler vom Wiener Burgtheater im Blut zu haben schien, ausgerechnet an den mit diesen Traditionen nicht eben auf bestem Fuß stehenden Münchner Kammerspielen von Matthias Lilienthal landen konnte, wo es ihn direkt nach der Ausbildung am Wiener Max Reinhardt Seminar hin verschlagen hat (nicht ohne viele weitere Angebote von bedeutenden Häusern in den Wind zu schlagen). Aber Samouils Neugier und Spielfreude, sein unbedingter Wille, sich einzulassen und Teil von etwas zu werden sowie die Freude, sich hinauszuwagen auf unbekanntes Terrain machen ihn geradezu zu einem Modellschauspieler der Lilienthalschen Kammerspiele, auf den die Burg ruhig noch ein paar Jahre warten soll.
14.März 2018 HELLAS
MÜNCHEN
EIN PROJEKT VON ANESTIS AZAS UND PRODROMOS TSINIKORIS / IN DEUTSCH UND GRIECHISCH, MIT ÜBERTITELN
Inszenierung: Prodromos Tsinikoris, Anestis Azas
Schauspiel
In keiner anderen Stadt Deutschlands wohnen so viele GriechInnen wie in München. Viele kamen in den 1960ern als
„Gastarbeiter“ oder auf der Flucht vor der Militärdiktatur. In den letzten Jahren stieg, in Folge der andauernden Wirtschaftskrise, die Zahl der in Deutschland lebenden GriechInnen erstmals
wieder an. Zahlreiche junge GriechInnen zählen zur Generation der „Working Poor“ – qualifizierte Frauen und Männer, die sich mit mies bezahlten Jobs durchschlagen müssen. Ist das, was in
Griechenland zur traurigen Normalität geworden ist, auch in München für viele Alltag? (Text von den Kammerspielen übernommen)
09.März 2018 DIE ATTENTÄTERIN
IN EINER FASSUNG VON AMIR REZA KOOHESTANI, NACH DEM ROMAN VON YASMINA KHADRA / IN DEUTSCH UND FARSI MIT DT. / ENGL. ÜBERTITELN Inszenierung: Amir Reza Koohestani
Schauspiel
mit
Maja Beckmann, Walter Hess, Lena Hilsdorf, Clara Liepsch, Benjamin Radjaipour, Mahin Sadri, Samouil Stoyanov, Thomas Wodianka
65% aller „erfolgreichen“ Selbstmordattentate werden von Frauen verübt. Doch von allen Selbstmordattentaten überhaupt sind es nur 15 %,
für die Frauen verantwortlich sind. Weibliche suicide bombers geben der Forschung Rätsel auf: Töten sie wie die Männer im Namen eines Landes, einer Religion, eines Anführers? Sind es womöglich
romantische Grunde wie die Liebe zu einem Mudschahed, die Frauen in den „altruistischen Suizid“ treiben? Oder kämpfen sie auch für ihr Geschlecht und gegen die fast immer patriarchal
organisierten Gesellschaften, in denen sie meist leben und die Frauen oftmals nur einen sehr eng bemessenen Entfaltungsspielraum zumessen? Der 1978 in Schiras im Iran geborene Regisseur und Autor
Amir Reza Koohestani, der seit vielen Jahren seine mit der „Mehr Theatre Group“ in Teheran erarbeiteten Stücke auf Gastspielen in Europa zeigt, inszeniert zum zweiten Mal an den Kammerspielen.
Nach seiner identitätspolitisch versierten und poetisch aufgeladenen Inszenierung von „Der Fall Meursault – Eine Gegendarstellung“ von Kamel Daoud inszeniert er nun den Roman „Die Attentäterin“
des algerischen Schriftstellers Yasmina Khadra. Mit seinem 2005 erschienenen Buch verursachte er eine kleine literarische Sensation, indem er sich nicht mit der Unfassbarkeit des Grauens abfand,
sondern die terroristische Psyche zu verstehen suchte.(Text übernommen von den Kammerspielen)
Am Dienstag den 6.März 2018 fand auf Einladung des Fördervereins, im Glasspitz der Kammerspiele (Dachkammer)
ein Gespräch mit Thomas Hauser und Peter Stelzel statt.
Thomas erzählte lebendig aus seiner Zeit an der Otto-Falckenbergschule und warum er sich das Engagement an den Kammerspielen
ausgesucht hat. (klicken Sie auf den "blauen" Thomas und Sie lesen einen wunderbaren Artikel aus der SZ über Thomas
Hauser aus Jakobneuharting)
19.Februar,
zu dem Halbjahresgespräch mit Intendant Matthias Lilienthal, Johanna Höhmann und
Benjamin von Mitschke-Collande
in dem der Ausblick auf die restliche Saison besprochen wurde, kamen über 40 Freunde der Kammerspiele in den Glasspitz (Dachkammer).
Es herrschte eine entspannte Atmosphäre als der Intendant und die Dramaturgin Johanna Höhmann das Programm anschaulich vorstellten. Wir sind sehr
gespannt.
Die Veranstaltung dauerte 1 1/2 Stunden.
11.Januar 2018
Unser Vorstandsmitglied Sabeth Wallenborn-Honigmann hat mit Christoph Gurk exclusiv für die Förderer ein neues Format entwickelt:
Der Kurator für Freies Theater und Musik in den Kammerspielen berichtete von den kommenden Produktionen / Performances, z.B. wo sie herkommen; was sie uns erzählen wollen und darüberhinaus über seine Arbeit und die Einladungen der Gastspiele.
Die besprochenen Produktionen:
1. " Mittelreich " nach A.S.Mahler
Anta Recke inszeniert mit farbigen Darstellern die Produktion " Mittelreich "
und zeigt damit einen vollkommen neuen Aspekt des Textes.
Termin :23.1.2018 und noch einmal Anfang März 2018
2. " Die Wiederentdeckung der Grantloper " Beschwert wird sich ständig und überall. Denn die Beschwerde ist das, was wir haben, um mitzuteilen, dass etwas schiefläuft. Per Anruf, Demo, Petition. In ihrer neuen Arbeit widmen sich FUX daher der Artikulation von Widerspruch – angefangen bei der folgenlosen Klage bis hin zum aufrührerischen Protest. Dafür entdeckt die Gruppe das uralte, fast vergessene Musiktheaterformat der Granteloper wieder.
Termin: 7. und 8.Februar
3. " Don`t Forget To Die " Wenn etwas im Leben gewiss ist, dann der Tod. Aber wann wird er kommen? Was ist danach? Und wie lebt man bis dahin ein erfülltes Leben? Fünf Menschen im Alter von 74 bis 94 Jahren suchen nach Möglichkeiten, sich mit dem eigenen Tod auseinanderzusetzen. Auf einer Theaterbühne. Die Regisseurin Karen Breece hat über ein Jahr hinweg Gespräche mit Menschen über ihr bevorstehendes Ende geführt und daraus einen Text entwickelt, der sich im Grenzbereich von Erinnerung und Hoffnung, Realität und Fiktion bewegt. „Don’t Forget To Die“ feierte seine Uraufführung vor einem Jahr im HochX, wo es achtmal vor ausverkauftem Haus gespielt wurde.
Termin: 24. und 26.Februar
4. " Oratorium " von SHE SHE POP
Die neue Produktion des Frauenkollektivs beschäftigt sich mit dem „Eigentum“
Eigentum verändert das Bewusstsein. Es trennt Freund*innen, es erteilt Macht über andere, es schließt aus. Eigentum ist selbstverständlich. Und man spricht nicht darüber. Nichts ist so konstituierend für unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben, nichts wirkt so trennend auf die Gemeinschaft wie das Eigentum. She She Pop möchten mit ORATORIUM das Geheimnis des Eigentums lüften, es auf eine Bühne zerren.
Termin: 18.,19.,20.April 2018
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