13.11.2021

"Eure Paläste sind leer" von Thomas Köck

Regie:Jan-Christoph Gockel, Dramaturgie: Tobias Schuster

mit: Bernardo Arias Porras, Katharina Bach, Christian Löber, Nancy Mensah-Offei, Michael Pietsch und Leoni Schulz

Musik: Anton Berman, Maria Moling

 

"Eure Paläste sind leer" ist ein Auftragswerk von Thomas Köck für die Kammerspiele.

Beim Eintreten in den Zuschauerraum sieht man den Schmuckvorhang der Kammerspiele in einem völlig desolatem Zustand

und nach dem Öffnen den Balkon der Kammerspiele mit zwei Logen in kläglicher Verfassung.

 

Die hervorragenden, spielfreudigen Schauspielerinnen und Schauspieler schlüpfen in die verschiedensten Rollen, begleitet mit der eindrucksvollen Musik von Anton Bermann am Keybord, Maria Moling am Schlagzeug und teilweise mit Christian Löber (E-Gitarre) und Katharina Bach (Trompete).

 

Es geht im Grunde um die Gier der Menschen nach Macht und Geld, was sich seit 1555 bis heute nicht geändert hat.

Das Stück beginnt mit den Portugiesen die in Brasilien einfallen und die indigene Bevölkerung töten, alles im Namen des Könighauses und der Kirche. Die Conquistadoren ziehen immer weiter bis in unsere Zeit um Eldorado, die sagenhafte Goldstadt zu finden. Dazu hat der Puppenbauer und Schauspieler Michael Pietsch ausdrucksstarke, eindrucksvolle große Marionetten kreiert. Es endet mit einem kleinen Jungen, auch eine Marionette, der staunend über die Bühne geht, und die Leichen, die die Ziilisation zurückgelassen hat mit weißen Tüchern bedeckt. Ein berührende Szene.

Ein aufregender Abend, der den Zuschauern die volle Aufmerksamkeit abverlangt.

Großer Applaus.

 


Fotos: Armin Smailovic


20.10.2021

"Frau Schmidt fährt über die Oder" von Anne Habermehl

Regie: Anne Habermehl, Dramaturgie: Viola Hasselberg

mit: Johanna Eiworth, Walter Hess, Frangiskos Kakoulakis, Anna Gesa-Raija Lappe

 

am 20.10. war im Werkraum die Premiere von "Frau Schmidt fährt über die Oder", eine Inszenierung, die wir Ihnen an`s

Herz legen wollen.

Es geht um die Jahre nach der Wende als Frau Schmidt voll sozialistischem Gedankengut den Osten verläßt und im

bundesrepublikanischen Nichts landet.

Die vier großartigen Schauspieler verkörpern die Jahre von 1990/2003 und bis zum Tod von Frau Schmidt 2021

in wechselnden Rollen.

In der wunderbaren Inszenierung  bearbeitet Anne Habermehl die Reibung zwischender Aufbruchstimmung vor 30 Jahren und einer eher utopielosen Gegenwart.

Ein spannender Abend, der zum Nachdenken anregt.

 

Link: zu Frau Schmidt fährt über die Oder

Noch ein Tipp von unserer Seite: wenn Sie auf den obigen Link klicken, denn runter scrollen, kommen Sie zu einer erklärenden Einführung von

der Dramaturgin Viola Hasselberg. Unbedingt ansehen.

 

Fotos: Julian Baumann


09.10.2021

"Like Lovers Do (Memoiren der Medusa)"

Das neue Stück von Sivan Ben Yishai ist radikal feministisch und handelt von Sex und Gewalt, allerdings nur im Text.Auf der Bühne bewegen sich die fünf Freundinnen in Gestalt von drei Schauspielerinnen und zwei Schauspielern, alle in knalligen Kostümen, die sie zu genderfluiden Wesen machen, zu Synthesizer Musik, wie aufgezogene Figuren.

Es handelt sich nicht um ein Theaterstück, sondern um eine Textfläche, die entweder chorisch von allen fünf Schauspielerinnen und Schauspielern - technisch hervorragend - gesprochen wird, oder auch einzeln gesungen , wobei man die einzelnen Worte nicht immer versteht.

Trotz der negativen Erfahrungen die die Darstellerinnen und Darsteller laut Text gemacht haben, strahlt die Inszenierung Unbekümmertheit aus.

Fotos: Kraft Angerer


07.10.2021

"Heart Chamber Fragments"

Das Ensemble unter der Regie von Tiang Gebin hat sich auf eine performative Recherche im Gangsystem unter die Haut, unter der Erde und in der Sprache begeben, und begleiten drei sehr unterschiedliche Texte auf dieser Expedition:

Franz Kafkas "der Bau", Jean Luc Nancys "der Eindringling" und ein 100 Jahre alter Text "der Pfirsichblütenquell" .

Es geht um Herztransplantation und Spenderherzen in der Kooperation des Kammerspielensembles mit dem chinesischen  Kollektiv "Paper Tiger".

Die Mitglieder der chinesischen Gruppe unterstreichen den ernsthaften Text über Herztransplantation, der von Stefan Merki vorgetragen wird, mit teilweisen wilder und kraftvoller Tanzperformance. Dadurch entstehen sehr eindrucksvolle Bilder. Die beiden anderen Texte wurden von den Ensemblemitgliedern der Kammerspiele Komi Togbonou und Svetlana Belesova szenisch vorgetragen.

Ein ungewöhnlicher Abend im Grenzgebiet von Theater, Performance und Tanz.

 

Fotos: Judith Buss


24.09.2021

"Los Años / die Jahre"Von Mariano Pensotti / mit den argentinischen Schauspielern der Grupo Marea

"Los Años" ist eine Koproduktion unter anderem zwischen den Münchner Kammerspielen und der Ruhrtrienale.

Das Stück spielt teilweise mit sehr realistischen Bildern in zwei verschiedenen Lebensabschnitten einer Gruppe von Leuten, 2020 versus 2050, und zeigt unsere Gegenwart als unsere zukünftige Vergangenheit, die Sprache ist Spanisch, Deutsch und Englisch mit den entsprechenden Übertiteln.

Fotos: Isabel Machado Rios


Durch die neuen Corona Maßnahmen ist es möglich, das Theater ohne Abstandsregeln voll zu besetzen, wenn auch momentan noch mit Maskenpflicht. Passend dazu finden in den Kammerspielen viele Premieren statt. Die Zuschauer sind begeistert und strömen in`s Theater. Nach dem langen Lockdown sind die Besucher froh wieder mit dem Theater in Kontakt treten können und nehmen das Angebot begeistert an.

 


18.September 2021

"Effingers"

Regie: Jan Bosse, Dramaturgie: Viola Hasselberg

Am Samstag, den 18.September, begann die neue Spielzeit, erstmals seit dem Lockdown vor vollem Haus.

Gleichzeitig hatten die Zuschauer die Gelegenheit einen großen Teil des neuen Ensembles kennenzulernen

und sich über die Rückkehr der Ehemaligen (Katharina Marie Schubert, André Jung und Edmund Telgenkämper)

zu freuen.

Der Regiesseur Jan Bosse, der vor 22 Jahren seine erste Arbeit in den Kammerpielen vorstellte, inszenierte

"Effingers" nach dem Roman von Gabriele Tergit. Entstanden ist ein opulentes Bühnenwerk, das das Leben

von drei großbürgerlichen, jüdischen Familien über drei Generationen zwischen 1878 und 1921 abbildet.

Die Zuschauer waren begeistert von der Leichtigkeit und dem Humor den die erste Hälfte ausstrahlt. Nach

der Pause überwogen die ernsten Töne, die Weltkrieg, Konkurs, Inflation und Pandemie beschrieben, was

vom Regiesseur und dem großartigen Ensemble briliant dargestellt wurde.

Ein großer Abend auch durch die wunderbaren Kostüme und das raffinierte, variable Bühnenbild.

Das Publikum zollte den Künstlern frenetischen Applaus.

Die Freunde der Kammerspiele überreichten Rosen an die Darstellerinnen und Darsteller.

 

unbedingt anschauen!!!

 

 

             Foto: SZ/Stephan Rumpf


20.März 2021

"Wir Schwarzen müsssen zusammenhalten" (Franz Josef Strauß)

Regie— Jan-Christoph GockelMit— Ramsès Alfa, Dr. Kokou Azamede, Jeannine Dissirama Bessoga, Danaye Kalanféi, Nancy Mensah-Offei, Michael Pietsch, Komi Togbonou, Martin Weigel

 

Ein schiefes Bild, das einen Zusammenhalt zwischen dem schwarz-konservativ regierten Bayern und der früheren deutschen Kolonie Togo entwirft und dabei Machtverhältnisse, wirtschaftliche Interessen und die politische Situation in einer Jahrzehnte dauernden Herrschaft überdeckt.


Im Austausch zwischen togoischen Künstler*innen und einem Team der Münchner Kammerspiele entwickelt, erzählt das doku-fiktionale Mash-up aus Schauspiel, Puppenspiel, Comic und Film die Zeitreise einer futuristischen Geisterjägerin. Sie entlarvt koloniale Phantome und verfolgt sie bis in die heutigen Köpfe.

Fotos mit screenshot aufgenommen


7.Februar 2021

Flüstern in stehenden Zügen (von Clemens Setz)

Regie: Visar Morina, Dramaturgie: Harald Wolff
Live-Kamera: Patrick Orth,

Bühne & Kostüme: Aleksandra Pavlović

 

 

Mit: Bekim Latifi, Leoni Schulz

C ist allein. Einziger Kontakt zur Außenwelt: das Telefon. Aber wen anrufen, wenn man niemanden hat. Was könnte es da Aufbauenderes geben als ein Telefonat mit einer Kundenhotline? Oder endlich den Spieß umdrehen und die Absender all der nervigen Spam-Mails zur Rede stellen! Clemens Setz, ein Meister des Skurrilen, des rätselhaften magischen Realismus, erforscht nun eine kuriose Seite der Globalisierung. Der Filmregisseur Visar Morina stellt sich erstmals im Theater vor und zeichnet ein ebenso tief trauriges wie humorvolles Porträt eines Menschen in der Isolation.

 

Diese Uraufführung hat der Filmregisseur Visar Morina, 1979 in Pristina geboren inszeniert, der zuletzt

für sein Drama "Exil" mit Mišel Matičević und Sandra Hüller gefeiert wurde.

Der Kameramann Patrick Orth (Toni Erdmann) schafft künstlerische Bildperspektiven - teils Hochformat, die auch den ganzen, mit gelben Stoff ausgekleideten Raum zeigen in dem das Stück spielt. Aus "Flüstern in stehenden Zügen" ist nun coronabedingt ein live gespielter Film ge-

worden, was aber sehr gut zu dem Stück passt.

Fotos mit Screenshot aufgenommen


 

23.Januar.2020

 

"Jeeps" Komödie in 3 Akten ( Leseprobe mit Werkstattcharakter)

Text & Regie: Nora Abdel-Maksoud, Dramaturgie: Olivia Ebert

mit: Eva Bay, Gro Swantje Kohlhoff, Stefan Merki und Vincent Redetzki

 

Der neue Text von Nora Abdel-Maksoud katapultiert vier Figuren in das Szenario einer Erbrechtsreform –  und damit mitten in einen leidenschaftlichen Schlagabtausch zwischen verschiedenen Ansichten.

Die zuständige Dramaturgin Olivia Ebert, sagte einige Sätze über den Inhalt des Stückes und dann begann die Tischprobe

(Leseprobe mit Werkstattcharakter). Die Schauspieler saßen am Tisch und sprachen ihren Text, wobei sie schon voll in

ihrer Rolle aufgingen. Es war ein äußerst vergnüglicher, lebendiger Abend, so dass wir Zuschauer uns auf die Inszenierung

freuen können. Die Premiere ist Coronabedingt verschoben worden. Nach der Probe wurde ein Zoomgespräch angeboten,

bei dem die Teilnehmer in einer Diskussion über den Abend sprachen.

 

 

Fotos mit Screenshot aufgenommen


20.Januar 2021

am 20.Januar wurde die Premiere der Inszenierung

"Gespenster - Erika, Klaus und der Zauberer"

als livestream übertragen.  (Text: Lothar Kittstein, Regie: Bernhard Mikeska aus dem Künstlerkollektiv "Raum und Zeit"

mit: Bernardo Arias Porras, Katharina Bach, Svetlana Belesova und Jochen Noch.

Gespenster berichtet aus dem Leben Erikas, der Tochter von Thomas Mann, die als seine Privatsekretärin im Schatten

ihres Über-Vaters und des todessehnsüchtigen Bruders Klaus im Elternhaus am Zürichsee lebt.

Eine Reflexion über Begehrlichkeiten, Mechanismen der Schuld und Sehnsucht nach Befreiung.

Eine überaus sehenswerte Arbeit, die unauffällig allen Corona Vorgaben gerecht wird und dabei eindrucksvolle Schauspieler und Bilder zeigt, die den Abend - auch wegen der hervorragenden Kameraführung (5 Kameras) und Schnitt

spannend und besonders macht. Anschauen !! (im Februar 2x im Programm)

Fotos per Screenshot  aufgenommen. Die letzten drei Fotos von Heinz Holzmann.


Verein zur Förderung der Münchner Kammerspiele e.V.

Vereinsregister: VR9238, Amtsgericht München

Gemeinnützigkeitsanerkennung vom Finanzamt für Körperschaften, München

Steuernummer. 143/223/80128

Aktueller Freistellungsbescheid: vom 19.09.2022

Vorsitzender des Vorstands: Christian Hribar

 

 

 

Deutsche Bank, IBAN: DE31 7007 0024 0224 8888 00, BIC: DEUTDEDBMUC